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Rettung vor dem Erfrieren

Rettung vor dem Erfrieren – So hältst Du Dich warm ohne Energieversorgung

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Im Zuge der Flutkatastrophe im Jahr 2002 fielen vielerorts die Strom- und Wärmeversorgung zusammen. Da es sich im August ereignete, waren die Folgen weniger verheerend – im Gegensatz zu einer winterlichen Katastrophe.

Solange Du keine alternative Energiequelle zur Absicherung hast, werden Deine eigenen vier Wände schnell zu einem unwirtlichen Ort. Kalte Nächte, kalte Heizkörper, es fallen eine Menge alltäglicher Dinge weg, die Dein Zuhause recht ungemütlich machen werden.

Deshalb kann es für das Überleben Deiner Familie entscheidend sein, zu wissen, wie Du sie warm halten kannst. Im Folgenden werde ich die wichtigsten Punkte besprechen, die Dich und Deine Familie warm halten werden.

Lass die Kälte vor der Tür

Das erste, was Du zu tun hast, ist Dein Haus in ein Gewächshaus zu verwandeln, um das Entweichen der Wärme zu minimieren. Dazu brauchst Du:

• Plastikfolie
• robustes Klebeband (duct tape)
• Handtücher
• alte Kleidung und Stoffreste

  1. Schließe alle Fenster und Türen im Haus. Überprüfe, ob die Fenster dicht sind. Doppelfenster sind in dieser Hinsicht von großem Vorteil.
  2. Überziehe die Innenseite der Fenster mit Plastikfolie und befestige sie an den Rändern mit Klebeband. Die Folie wird einen Treibhauseffekt bewirken. Beachte bei dieser Versiegelung jedoch Deine Kohlenmonoxid-Werte. Dafür gibt es praktische CO-Melder zu kaufen.
  3. Benutze die Lumpen, um die zügigen Stellen Deines Hauses zu verschließen. Das ist vor allem der Bodenbereich vor Türen. Wenn Du Dir nicht sicher bist, woher der Luftzug kommt, kannst Du mit einem Feuerzeug auch die kleinsten Luftzüge aufspüren.

Halte Dich warm

Um Deine Körpertemperatur hochzuhalten, benötigst Du:


• Kleidung (mehrere Lagen)
• warme Socken
• Wollmütze
• Essen
• Wasser
• Wärmflasche
• Wärmepads

  1. Zuerst solltest Du wissen, dass Du die meiste Wärme am Kopf und an den Füßen verlierst. Es reicht also nicht, ein paar warme Pullover anzuziehen. Solange Du keine Mütze und ein paar dicke Socken trägst, wirst Du weiterhin frieren. Auch Handschuhe helfen hier. Allgemein gesprochen, solltest Du soviel wie möglich Haut bedecken.
  2. Trage mehrere Lagen an Kleidung. Ich empfehle drei Lagen, die ungefähr so aussehen:
  • Erste Lage: Lange Unterhosen und ein Unterhemd (Baumwolle ist hierbei angenehmer, reine Wolle hält jedoch mehr Kälte ab)
  • Zweite Lage: Ein engmaschiges Hemd und darüber eine Strickjacke, eine lange Hose, die ein wenig Raum zwischen sich und der Unterhose lässt, eine dicke Wollmütze (gern auch maskenartigen Varianten für’s Gesicht)
  • Dritte Lage: (Du brauchst sie womöglich nur, wenn Du das Haus verlässt.) Ein dicke Jacke, die auch die Hüften bedeckt und eine Kapuze besitzt
  1. Wickle Dich und Deine Familie in Decken ein. Wenn ihr „alle unter einer Decke steckt“ wird die Körperwärme am effizientesten genutzt. Bedeckt auch die Köpfe, sodass der Atem die Luft unter der Decke besser erwärmt.
  2. Ich meine nicht, dass Du bis zur Erschöpfung durch die Wohnung rennen solltest. Aber Du solltest zumindest Deine Muskel an- und abspannen, während Du eingewickelt in Deinem Bett sitzt. Muskelbewegung erzeugt Körperwärme – weshalb wir auch zu zittern anfangen, wenn wir frieren. Also sitze nicht wie eine starre Eisfigur im Bett, sondern halte Deine Muskel in Bewegung, um Wärme zu produzieren.
  3. Benutze eine Wärmeflasche. Wenn Du Wasser erhitzen kannst, solltest Du Wärmeflasche mit heißem Wasser füllen und unter die Decke stecken. Alternativ kannst Du aber auch Wärmepads benutzen oder andere Sachen erwärmen (alte Bügeleisen wurden beispielsweise mit einem erhitzten Stein betrieben).
  4. Entzünde ein paar Kerzen. Kerzen produzieren neben Licht auch Wärme. Achte jedoch sorgfältig darauf, wo Du sie hinstellst, lasse sie nicht unbeaufsichtigt und lösche sie bevor Du einschläfst.
  5. Wenn Du seit einer Weile nichts gegessen hast, fällt es Deinem Körper zunehmend schwerer, Hitze zu produzieren. Du solltest fetthaltige Nahrung zu Dir nehmen – am besten erwärmt. Du wirst Dich entspannter und wärmer fühlen, nachdem Du gegessen hast.
  6. Trinke ausreichend Wasser. Wenn Dein Körper dehydriert ist. Fällt es Deinen Muskeln schwerer zu kontrahieren. Füttere also Deine Muskeln mit ausreichend Wasser, aber übertreibe es dabei nicht, denn der Weg zur Toilette wird mit Wärmeverlust einhergehen. Allerdings solltest Du den Toilettengang auch nicht hinausschieben, denn auch Deine Blase wird auf Körpertemperatur gehalten und verbraucht dadurch unnötig Energie.
  7. Versuche, Dich zu entspannen. Denke nicht daran, wie kalt es ist. Das wird Deinen Zustand nur verschlimmern. Stell Dir einen Sommerurlaub oder einen Lagerfeuer vor. Positives Denken ist sehr wichtig in diesen Situationen.

Ich hoffe, diese Hinweise helfen Dir, wenn Du eine oder zwei kalte Nächte durchstehen musst. Was sind Deine Ideen oder Erfahrungen zu dem Thema? Lass es uns in den Kommentaren wissen.